1. Wie Georg von Frundsberg von sich selber sang (aus »Des Knaben Wunderhorn«) >>> Liedtext | Quellen

2. Die Aufgeregten (Gottfried Keller ) >>> Liedtext | Quellen

3. Warnung (Richard Dehmel) >>> Liedtext | Quellen

4. Hochzeitslied (Jens Peter Jacobsen) >>> Liedtext | Quellen

5. Geübtes Herz (Gottfried Keller) >>> Liedtext | Quellen

6. Freihold (Hermann Lingg) >>> Liedtext | Quellen


AUFFÜHRUNGSDAUER: ca. 16 Min.

FASSUNGEN:
I. Fassung op. 3 Nr. 3, 5, 6: (1899/1903/1900)
II. Fassung op. 3 Nr. 3, 5, 6: (1903)

VERLAG:
Universal Edition
Belmont Music Publishers (USA, Kanada, Mexico)

In seinem Essay »Das Verhältnis zum Text« bekannte Arnold Schönberg, »daß ich viele meiner Lieder, berauscht von dem Anfangsklang der ersten Textworte, ohne mich auch nur im geringsten um den weiteren Verlauf der poetischen Vorgänge zu kümmern, ja ohne diese im Taumel des Komponierens auch nur im geringsten zu erfassen, zu Ende geschrieben und erst nach Tagen darauf kam, nachzusehen, was denn eigentlich der poetische Inhalt meines Liedes sei.«
Im Kontext der musikhistorischen Entwicklung im 19. Jahrhundert bedeutet Schönbergs fortschrittliche Haltung zur Funktion der Sprache eine Aufgabe enger Formgebundenheit der musikalischen Aussage an die Sprachvorlage, was die Gattung Lied in der Nachfolge Schuberts und Schumanns ausgezeichnet hatte. Diese antiromantische Perspektive ist eng an jenen Prozess gebunden, den Schönberg selbst als »Emanzipation der Dissonanz« bezeichnet hatte und der innerhalb des Liedschaffens erst im George-Zyklus op. 15 einen kompositorischen Wendepunkt herbeiführte.
Im Jahr 1903 bereitete Schönberg den Druck von op. 3 vor und griff dabei neben Neukompositionen, wie den beiden Keller-Vertonungen »Geübtes Herz« und »Die Aufgeregten«, auf früher verfasste Lieder zurück: »Freihold«, welches im Auftrag des Baurats Carl Redlich bereits im November 1900 »angefertigt« wurde (Vermerk auf der ersten Niederschrift), »Hochzeitslied« aus dem Jahr 1901 und »Warnung«, dessen erste Fassung bereits mit 7. Mai 1899 datiert ist. In diesem Lied nach einem Text von Richard Dehmel zeigt sich bereits eine Tendenz, der Singstimme in teils vom Klavier gelösten Phrasierungen mehr deklamatorische Akzente zu verleihen. Der überdramatisierende Gestus der Fassung von 1899 sowie formale und metrische Schwachstellen wurden von Schönberg für den Druck, etwa durch eine kontinuierlichere Gesangslinie verbessert.

Therese Muxeneder | © Arnold Schönberg Center