1. Ouverture. Allegretto

2. Tanzschritte. Moderato

3. Thema mit Variationen

4. Gigue

>>> Quellen

AUFFÜHRUNGSDAUER: ca. 38 Min.

VERLAG:
Universal Edition
Belmont Music Publishers (USA, Kanada, Mexico)

Die ersten Entwürfe zur Suite op. 29 stammen aus dem Herbst 1924, als Schönberg in seinem 5. Skizzenbuch eine Folge heiterer Sätze projektierte, denen er folgende – zum Teil verschlüsselte – Charaktere zudachte: »1. (Satz) 6/8 leicht, elegant, flott, Bluff / 2. Jo-Jo Foxtrott / 3. Fl. Kschw. Walzer / 4. AS Adagio / 5. IbeB Muartsch Var / 6. Film Dva / 7. Tenn Ski«. Der heitere, beschwingte Charakter der am 1. Mai 1926 abgeschlossenen Suite steht durchaus in Bezug zum Lebensgefühl des zu dieser Zeit frisch verheirateten Schönberg, das Werk ist denn auch seiner »lieben Frau« Gertrud gewidmet, deren musikalisches Monogramm »eS-G« zu Beginn und Ende jedes Satzes in das musikalische Geschehen eingeflochten wird. Die Abfolge der vierteiligen Suite, in der Elemente alter Tonalität in die Dodekaphonie einbezogen werden (etwa im Anklang des Liedes »Ännchen von Tharau« im dritten Satz), verbindet drei Sätze der traditionellen barocken Suite mit einer Liedvariation.

Ähnlich wie zuvor einige Sätze aus den Klavierwerken op. 23 und 25 sowie der Serenade op. 24 dominieren tänzerische Rhythmen, wobei besonders die ersten beiden Sätze auf die Tanzmusik der 1920er Jahre verweisen: Dazu trägt auch die ungewöhnliche Besetzung – drei Klarinetten, Streichtrio und Klavier – mit ihrer Affinität zur Reed-Sektion einer Swingband bei. Ihren besonderen Reiz gewinnt die Suite indes aus dem Spannungsverhältnis ihres heiteren Charakters zur Strenge der musikalischen Faktur. Dem Werk liegt eine Zwölftonreihe zugrunde, deren letzte Viertongruppe eine transponierte Krebsform der ersten Viertongruppe ist, während in der mittleren Gruppe zwei zweitönige Gruppen im Spiegelverhältnis angeordnet sind. Die Hexachorde bestehen nur aus den Intervallen kleine Sekunde und Terzen; Hexachord 1 ist die Summe der Dreiklänge aus Es-Dur und h-Moll, Hexachord 2 aus Cis-Dur und a-Moll. Schönberg baute bei der Strukturierung der Reihe auch noch weitere »Verwandtschaftsgrade« ein, die höchste Kunst im Umgang mit einer – zu diesem Zeitpunkt neuen – Kompositionsmethode zeigen.

© Arnold Schönberg Center, Wien