op. 33a: Mäßig >>> Quellen

op. 33b: Mäßig langsam >>> Quellen

AUFFÜHRUNGSDAUER: ca. 6 Min.

VERLAG:
Universal Edition
Belmont Music Publishers (USA, Kanada, Mexico)

Im Jahr 1928 wandte sich Emil Hertzka, Direktor der Universal Edition, mit der Bitte an Arnold Schönberg, dessen Klavierstück op. 11 Nr. 1 für eine geplante Anthologie moderner Klavierwerke verwenden zu dürfen. Schönberg entschied sich jedoch für die Komposition eines neuen Klavierstückes (op. 33a). Zwei Jahre nach der Veröffentlichung (1929) folgte während eines Aufenthalts in Barcelona das Klavierstück op. 33b. Schönberg wendet in seinen Klavierstücken op. 33 konsequent eine Technik der Kombination von Zwölftonreihen an, bei der zwei Formen einer Reihe gleichzeitig benutzt werden können, ohne dass sich einzelne Töne wiederholen. Damit erweiterten sich die kombinatorischen Möglichkeiten bei gleichzeitig gewahrter Schlüssigkeit des Tonsatzes. In ihrer relativen Kürze und Geschlossenheit lassen die Stücke an romantische Formen denken, etwa an die »Intermezzi« des von Schönberg hochverehrten Johannes Brahms. Das erste Stück aus op. 33 ist von eher impulsivem, brillantem Charakter, das zweite zurückhaltend, lyrisch geprägt. Eine nähere formale Betrachtung lässt die traditionsverbundenen Elemente des Werkes deutlich erkennen. So beginnt op. 33a mit einem aus sechs Akkorden bestehenden Thema, das nach einer Überleitung ein zweites Mal eine Oktave höher erklingt. Auf ein kurzes Zwischenspiel folgt das zweite Thema, gekennzeichnet durch eine Melodie im Bass sowie eine charakteristische Begleitformel. Nach Wiederholung der Melodie im Diskant beginnt ein kurzer durchführungsartiger Abschnitt, auf den eine Reprise folgt, bei der die Akkorde des ersten Themas gebrochen erklingen. Unschwer lässt sich aus der Konstellation von zwei Themen, einer Art Durchführung und der Reprise die komprimierte Sonatenhauptsatzform erkennen. Nach ganz ähnlichen Prinzipien ist auch op. 33b aufgebaut, wobei hier in der Reprise das zweite Thema vor dem ersten erscheint. In Schönbergs letzten Kompositionen für Klavier-Solo zeigt sich sein Streben, musikalische Neuerungen in traditionelle Zusammenhänge einzuordnen.

© Arnold Schönberg Center