Text: Stefan George
27. September 1908
Universal Edition, Wien
Schönberg entschied sich mit seiner Gedichtauswahl dagegen, wie George einen durchgehenden Erzählfaden anzudeuten. Die Neigung des Komponisten zu Knappheit ist unübersehbar, mehr als die Hälfte der Stücke sind kürzer als zwei Minuten. So kann jedes Lied aus dem Zyklus als Destillat eines Gedankens, einer Stimmung, oder gar eines flüchtigen Moments gehört werden. Hier offenbart sich einer der hervorstechenden Züge von Schönberg als Künstler – sein ausgeprägtes Feingefühl für aphoristischen Ausdruck.