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Das Schönberg-Haus in Mödling, Bernhardgasse 6, ist in einem vornehmen Villenviertel unweit der Goldenen Stiege situiert und grenzt an zwei Seiten an Hausgärten.
Arnold Schönberg weilte bereits zwischen 1903 und 1911 des öfteren in Mödling und wohnte zwischen 1918 und 1925 mit seiner Familie in diesem Haus, das in der Literatur auch als »Wiege der Zwölftonmusik« bezeichnet wird, da Schönberg diese Kompositionsmethode in seinem Mödlinger Arbeitszimmer erdachte.
Der Garten des Schönberg-Hauses war schon zu Schönbergs Zeiten einfach gestaltet. Die Fliederhecke am Zaun, der Zaun selbst und die große Wiese sind typische Elemente gründerzeitlicher Gartenkultur.

Der Zustand im Jahr 2001

Bei den Erhebungsarbeiten zeigte sich, daß neben der vielen wild aufgegangenen Holunder, die sich entlang der östlichen Grundstücksgrenze befanden, nur wenige Bäume existieren, und zwar je ein Kirsch- und Apfelbaum, zwei Nußbäume, eine Linde und eine Robinie. Um den südlichen Grundstückszaun zu kaschieren wurde bereits vor Jahren eine dichte Fichtenreihe gepflanzt. Der vorhandene Bunker stammt vermutlich aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Der alte Zaun entlang der Scheffergasse sowie der Bernhardgasse war besonders renovierungsbedürftig, der Betonzaunsockel war an mehreren Stellen gebrochen und die Zaunfelder komplett verrostet. Leider waren zum Zeitpunkt der Restaurierung keine Wege mehr vorhanden, es existieren zudem nur wenige Fotographien aus dieser Zeit.

Die Neugestaltung

Die Leitidee der Gartenplanung war, den Garten in Erinnerung an den Komponisten für Konzerte, öffentliche Veranstaltungen und als Schaugarten auszustatten. Zugleich soll das anläßlich Schönbergs 125. Geburtstag im Jahr 1999 generalsanierte Haus eine adäquate äußere Umgebung erhalten. Mit wenigen Elementen soll ein kultivierter Garten entstehen, der als Umfeld des Schönberg-Hauses die Atmosphäre des Gebäudes transportiert.

Dazu wurden folgende Elemente eingerichtet:
– auf dem Bunker werden zwei Grassitzstufen für Konzerte etc. geschaffen
– ein Platz aus Gneisplatten wird vor der Veranda unter dem Kirschbaum (ca. 9 x 5 m) für Musiker neu verlegt
– für eventuelle Buffets wird unter dem Apfelbaum ein kleiner Sitzplatz eingerichtet
– neben dem Eingang von der Scheffergasse wird ein Unterstand für Fahrräder und den Müllcontainer sowie ein Kompostplatz eingerichtet

Die Bepflanzung

Wir setzen wenige, prägnante Akzente:
– hinter dem Bunker vor der Feuermauer werden hohe Berliner Lorbeer-Pappeln gesetzt, dazwischen Kaskaden-Sommerflieder – sie erinnern an Schönbergs Zeit in Berlin
– von dort zieht sich ein gemischtes Gräserbeet umgrenzt von weißem Hibiscus zur »musikalischen Hecke«. Sie ist weiß blühend (Viburnum, Liguster), gemischt mit immergrünen (Eiben) und rotholzigen Arten (Cornus). Diese frei definierte Hecke erstreckt sich entlang des südlichen Grundstückszaunes, das davor liegende geometrische Beet aus Aster, Waldsteinia und Symphytum ergibt an der langen Gartenseite einen spannenden Rhythmus – ähnlich einer Partitur
– im schattigen nordwestlichen Bereich hinter dem Haus sind Bodendecker vorgesehen, ebenso oberhalb des Bunkers – Immergrün und Taglilien bilden farbige Klänge
– entlang der Bernhardgasse werden gemischte Fliederhecken ersetzt, der alte Kirschbaum im Herz des Gartens wird durch eine historische weiße Rose (Ramblerrose) bereichert
– am Hauseingang stehen grausilberne Yucca und weiße Rosen – ein Gruß aus Kalifornien

Förderung, Finanzierung, Dank


Die Errichtungsarbeiten werden von einer Musik- und Gartenliebhaberin aus München im Andenken an ihren Mann großherzig unterstützt sowie aus Mitteln der Arnold Schönberg Center Privatstiftung, des Landes Niederösterreich und der Stadtgemeinde Mödling gefördert.